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Kontinuität: A. Im Allgemeinen bedeutet Kontinuität eine Entwicklung ohne Brüche oder Sprünge. B. In der Mathematik ist Kontinuität eine Eigenschaft von Funktionen, die bedeutet, dass die Funktion keine abrupten Wertänderungen aufweist.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Leopold von Ranke über Kontinuität – Lexikon der Argumente

Gadamer I 213
Kontinuität/Geschichte/Ranke/Gadamer: Ranke erkennt es als den vornehmsten Unterschied des orientalischen und okzidentalen Systems, dass im Abendland die geschichtliche Kontinuität die Daseinsform der Kultur bildet(1). Insofern ist es nicht beliebig, dass die Einheit der Weltgeschichte auf der Einheit der abendländischen Kulturwelt beruht, zu der die abendländische Wissenschaft im ganzen und die Geschichte als Wissenschaft im besonderen gehören. Und es ist auch nicht beliebig, dass diese abendländische Kultur durch das Christentum geprägt ist, das in der Einmaligkeit des Erlösungsgeschehens seinen absoluten Zeitpunkt hat. Ranke hat etwas davon anerkannt, wenn er in der christlichen Religion die Wiedereinsetzung des Menschen in die „Unmittelbarkeit zu Gott“ sah, die er in romantischer Weise an den urzeitlichen Anfang aller Geschichte setzte(2). Aber (...) die grundsätzliche Bedeutung dieses Tatbestandes in der philosophischen Reflexion der historischen Weltansicht [ist] nicht voll zur Geltung gekommen (...).
Kontinuität/Historismus/Gadamer: Auch die empirische Gesinnung der historischen Schule ist also nicht ohne philosophische Voraussetzungen. Es bleibt das Verdienst des scharfsinnigen Methodologen Droysen, dass er sie aus ihrer empirischen Verkleidung herausgelöst und in ihrer grundsätzlichen Bedeutung erkennt.
>Kontinuität/Geschichte/Droysen
, >Zusammenhang/Ranke, >Einheit/Ranke.

1. Ranke, Weltgeschichte IX, 1, 270f.
2. Vgl. Hinrichs, Ranke und die Geschichtstheologie der Goethezeit, S. 239f.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Ranke, Leopold von

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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